Der jüdische Friedhof in Memmelsdorf (Ufr.)
Der jüdische Friedhof in Memmelsdorf wurde am so genannten „Burgstall“ (einer Anhöhe nördlich vor Memmelsdorf) im Jahr 1832 angelegt und ab 1835 belegt. Er umfasst circa 113 Gräber, die nacheinander – beginnend rechts hinten – angeordnet sind. Das letzte Grab stammt aus dem Jahr 1937. Während des Novemberpogroms 1938 wurde der Friedhof nicht behelligt.
Nach Auflösung der Gemeinde 1939 fanden keine Beerdigungen mehr statt. Die jetzige Mauer wurde 1951/52 errichtet. Sie umfasst eine Fläche von 1050 m2. Das gesamte Flurstück - Eigentum des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern - misst ca. 3300 m2. Die ursprüngliche Ausdehnung ist markiert.
Foto Roland Gießel
2017 dokumentierte Anna Martin vom Salomon Ludwig Steinheim-Institut alle Grabsteine auf dem Memmelsdorfer Friedhof.
Fotos der Grabsteine mit Übersetzungen und Forschungsergebnissen können Sie hier ansehen.
Der jüdische Friedhof in Ebern
Stefan Rohrbacher bei der Exkursion während der Jahrestagung 2018 der AG Jüdische Sammlungen
Ab 1633 konnte die Gemeinde in Ebern einen Friedhof einrichten. Dort wurden auch die Toten aus Burgpreppach, Schweinshaupten, Ermershausen, Maroldweisach, Altenstein, Autenhausen, Memmelsdorf, Untermerzbach, Gleusdorf und Reckendorf beerdigt.
Ab 2010 dokumentierten Studierende der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf die Grabsteine und forschten nach Informationen zu den beerdigten Menschen. Diese Forschungen stellte Prof. Dr. Stefan Rohrbacher auch für das Konzept zur Synagoge Gleusdorf zur Verfügung. Ausgewählte Steine können Sie in einem „virtuellen Rundgang“ in der Synagoge Memmelsdorf sehen.
Stefan Rohrbacher: Steine auf dem Paradies: Der jüdische Friedhof zu Ebern. Eberner Heimatblätter Band 19
Der jüdische Friedhof in Untermerzbach
Der Friedhof war von 1841 bis 1940 Begräbnisstätte der Untermerzbacher Juden, die zuvor den jüdischen Friedhof in Ebern genutzt hatten. Bis 1878 begrub hier auch die jüdische Gemeinde Coburg ihre Toten. Im hinteren Teil des Geländes sind heute in sieben Reihen insgesamt 52 Grabsteine erhalten.
Grabstein Joseph Reis aus Nymwegen in Holland